Beispiel: Akzeptieren der Ablehnung – oder: Schönreden bringt nichts
Wahrscheinlich kennen Sie diese Situation: Ihr Kind möchte nicht mit dem Lernen beginnen. Es kommt ihm viel zu viel vor oder es zweifelt daran, dass es die Aufgaben überhaupt verstehen wird. Sie sprechen ihm Mut zu und betonen, dass es gar nicht so viel ist und die Aufgaben doch ganz leicht sind. Häufig fühlen sich die Kinder dadurch leider eher unverstanden und glauben ihren Standpunkt verteidigen zu müssen. Die Situation wird sich eher verfestigen. Nehmen Sie die Sorgen Ihrer Kinder ernst. Ihr Kind entwickelt dadurch weniger Widerstand und gemeinsam können Sie überlegen, wie sie die Aufgaben einteilen können oder bei welchen Aufgaben Sie Ihrem Kind helfen können. Werden Sie zur Vertrauensperson Ihres Kindes – helfen Sie ihm bei den schwierigen Hausaufgaben. Werden Sie Komplizen. Sie können Ihrem Kind auch ruhig mal ein kleines Stück von einem Text vorlesen, wenn es dazu Fragen beantworten soll oder lesen Sie ihm eine schwierige Textaufgabe vor. Solche kleinen Hilfestellungen können die Situation entspannen.

Weitere Ansätze:

• Jeder hat Bedürfnisse
• Motivation wächst durch Erfolg

Beispiel: Etwas mehr Lärm bitte – Bei dieser Stille kann sich doch keiner konzentrieren!

Entgegen der häufig vorherrschenden Meinung, dass Kinder völlige Ruhe zum Lernen benötigen, hat sich gezeigt, dass gerade Kinder mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten sich unter „Lärmbedingungen“ besser konzentrieren konnten. Kinder ohne Aufmerksamkeitsschwierigkeiten lernten jedoch besser, wenn es ruhig war. (Studie von Söderlund, Sikström, Loftesnes & Barke 2010 gelesen in: Rietzler und Grolimund: Erfolgreich lernen mit ADHS)
Es wurde dabei darauf hingewiesen, dass die Kinder vor allem von moderaten Geräuschkulissen wie Straßenlärm, Waschmaschine oder ruhiger Musik ohne Text profitierten.
Viele Kinder mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten werden in einer eher ruhigen Umgebung nervös. Je ruhiger es um sie herum ist, desto eher spüren sie ihre innere Unruhe und gehen aktiv auf Reizsuche.
Wichtig ist es jedoch zu berücksichtigen, dass nicht alle Geräusche hilfreich sind. Mit positiven Effekten ist nur zu rechnen, wenn kein Aufforderungscharakter besteht. Fernseher, Spielekonsolen oder Familienmitglieder im Hintergrund bleiben also weiterhin tabu.
Ruhige Musik im Hintergrund scheint also gerade Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten beim Lernen zu helfen. Vielleicht erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Playlist mit ruhiger Musik. Das Anschalten der Musik kann gut als Ritual genutzt werden und die Hausaufgabenzeit einleiten.

Weitere Ansätze:

• Und führe mich nicht in Versuchung
• Begrenzte Hausaufgabenzeit festlegen
• Effektiver lernen mit Pausen!
• Bewegung bringt den nötigen Schwung